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ABSCHIED VOM VATER DES ROTEN STIERS

Ein markentechnischer Nachruf von Christian Schölnhammer, Gründer und Geschäftsführer von BRAND+


Am 22. Oktober 2022 haben Österreich und die Welt vom Ableben Dietrich Mateschitz` erfahren. Zweifellos ein Verlust. – Für die Red Bull Kunden in aller Welt, da ihnen die Gallionsfigur des Konzerns abhanden gekommen ist; für die Österreicher, weil der Rote Stier stets die Markenwert-Rankings mitangeführt hat; für das Unternehmen, weil noch zu klären sein wird, wie es weitergeht. Der Vollblutunternehmer hat aber stets dafür gesorgt, dass aus dem Produkt Red Bull ein kollektives Lebensgefühl wurde, das auch unabhängig von seiner Person leben und überleben kann.

Was ist es also, das man von Red Bull lernen kann?

Nur wenige Unternehmen schaffen es, einen spezifischen Resonanzraum für sich zu besetzen. Dies erfordert kreative Strategie und Konsequenz gleichermaßen. Die Marke Red Bull steht heute in all ihren Fasern für Energie. Und Energie ist ein soziokulturell positiv besetztes Prinzip unserer Leistungsgesellschaft, aus dem heraus das Unternehmen all seine Aktivitäten gestaltet und steuert. – Vom taurinhaltigen AF-Getränk über Competitions wie den Dolomitenmann über die Formel 1 bis hin zum Fußball-Club. Red Bull wird ausschließlich dort aktiv, wo es um Energy geht. Damit lädt die Marke ihr Kerngeschäft und ihr Profitabilitätszentrum immer wieder neu auf.


Noch interessanter ist, was man von der unternehmerischen Ausnahmepersönlichkeit lernen kann:

Prinzipiell ist eine Person viel zu komplex als dass man sie in ein paar Wirkungssätzen zusammenfassen kann, vor allem, wenn sie Dietrich Mateschitz heißt. Ich erlaube mir aber dennoch, einige Lehren aus seinem Handeln zu ziehen, die sich unmittelbar erschließen:

  1. Spiele dich niemals als Person zu sehr in den Vordergrund. Sein Lebenswerk war ihm immer wichtiger als sein Ego. Darum scheute er öffentliche Auftritte. Er wirkte lieber als überlegter Kaufmann und Stratege und überließ anderen die Bühne.

  2. Sei ein wirklicher Leader, auch wenn es nicht immer allen gefällt. Als bspw. Stimmen aufkamen, für Servus TV einen Betriebsrat zu gründen, zeigte er sich verärgert. Ich kann diesen Reflex nachvollziehen, denn wenn jemand als Unternehmer „All In“ geht, erwartet er sich von der Mitarbeiterseite auch Entsprechendes.

  3. Etabliere ein hochprofitables Standbein und experimentiere. Nicht jedes Unternehmen und Projekt im Red Bull Universum war ein wirtschaftlicher Erfolg, aber doch ein Baustein im Gefüge des Ganzen. Stabilisiere also deine Ertragskraft rund um deine Ur-Kompetenz und sei mutig für Neues!

Es ließe sich noch vieles andere sagen über Red Bull und Dietrich Mateschitz. Aber vor allem, es ist schade, dass ein ganz Großer geht.

 

Kontakt:

BRAND+ Institut für mehrdimensionale Markenentwicklung GmbH A-1090 Wien, Schlickgasse 4/1 T +43 1 532 10 57 institut@brand-plus.at



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